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KRITIK AN LINKEN »HUMANISTEN« UND LEGALISTEN

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“Anstatt für die internationale Einheit der Ausgebeuteten und für die allgemeine Verbesserung ihrer Bedingungen zu kämpfen, fordern die Linken – in voller Übereinstimmung mit ihrer so gut gespielten Rolle als Wachhunde des Kapitals – mehr Konkurrenz und mehr Spaltungen unter den Proletariern.”


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FÜNF THESEN ZUR DISKUSSION ÜBER DIE „FLÜCHTLINGS-KRISE“

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“Es ist nicht damit zu rechnen, dass in den nächsten Jahren oder gar Jahrzehnten, die Migrationsbewegungen enden werden. Kriege, globale Ausbeutung, Umweltzerstörung und Klimawandel werden im Gegenteil dazu führen, dass sich noch mehr Menschen in Richtung des „Paradies Europa“ in Bewegung setzten werden. Wir denken es wird deshalb notwendig sein, herauszuarbeiten, was mögliche Szenarien sind, wie sich unsere Feinde verhalten werden und wie sich die „Situation“ entwickeln könnte um unser Handeln besser auszurichten.”

 


an diejenigen die sich die freiheit erkaempfen wollenAN DIEJENIGEN, DIE SICH DIE FREIHEIT ERKÄMPFEN WOLLEN

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„Die Konzentration von Sans-Papiers in geschlossenen oder offenen Zentren ist nichts als ein Schritt im wachsenden Krieg gegen die Armen, in dem deren Herkunft und Hautfarbe eine kleine Rolle spielen.

Denn eine Gesellschaft gebaut auf Autorität, Lohnarbeit und Ausbeutung, wird immer auf Knäste und geschlossene Zentren sowie auf Einschließung und Unterdrückung, angewiesen sein.

Deshalb kämpfen wir nicht nur für eine Welt ohne geschlossene Zentren, ohne Papiere und ohne Grenzen, sondern betrachten es als Teil eines Kampfes für ein Leben wo niemand Befehle gibt und niemand zu gehorchen hat.“

 


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RAUCHSCHWADEN EINES VULKANES

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Die Fragen, was Rassismus und Flucht eigentlich bedeuteten und wie diese mit all ihren Ursachen bekämpft werden können, stellten sich schon so einige Menschen.

Unter anderem auch die RZ (Revolutionäre Zellen / Rote Zora), die zahlreiche Aktionen gegen diese Zustände machten. In den 1980ern wurde versucht, Geflüchtete auch mittels einer direkten Konfrontation mit dem Staat zu unterstützen. Mit der Erkenntnis, dass Staaten und Kapitalismus Menschen zur Flucht zwingen und diesen Zustand nicht aufheben können, sondern Menschen nur noch mehr ausbeuten und an den Rand der Gesellschaft drängen.

Damit die Geschichte vergangener Kämpfe nicht verloren geht, haben wir diese Texte, die den Konflikt der RZ mit der Abschreckung und Kontrolle von Geflüchteten aufzeigt, ausgebuddelt. Vielleicht können diese Texte dazu beitragen, Diskussionen und Ideen heute voranzutreiben und aus den guten wie auch schlechten Erfahrungen, Fehlern und Errungenschaften von damals zu lernen.


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AN DIE UMHERIRRENDEN

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„Migration ist eine erzwungene Bewegung, ein Umherirren auf der Suche nach besseren Lebensumständen. Die Entwurzelung ist in der heutigen Gesellschaft die meist verbreitete Kondition, sie ist, wie man sagen könnte, ihr “Zentrum“, und nicht eine Bedrohung, die von einem angsteinflössenden und mysteriösen Anderswo kommt…

In der beängstigenden Leere von Sinn und Perspektiven taucht das unbefriedigte Bedürfnis nach Gemeinschaft mystifiziert und in Form von alten nationalistischen, ethnischen oder religiösen Oppositionen wieder auf, ein tragisches Angebot von kollektiver Identität, dort, wo jegliche reelle Gegenseitigkeit zwischen den Individuen verschwunden ist…

Was die legalistischen Anti-Rassisten auch sagen mögen, es ist zu spät für die heuchlerischen Lektionen bürgerlicher Erziehung. Unter diesen Zuständen von Verzweiflung und Angst, in diesem globalen Bürgerkrieg, gibt es nur zwei mögliche Auswege: Der brudermörderische Konflikt (religiös und durch Clans in allen möglichen Varianten), oder der soziale Sturm des Klassenkampfes…“


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WIR STEHEN AN EINEM ENDE, WIR SIND AM ANFANG

Einige Gedanken zum Austausch

Seit über einem Jahr gibt es jeden zweiten (jetzt ersten) Freitag im Monat in der Tempest Library das Projekt Austausch. Wir haben uns vor über einem Jahr von Gefährt*innen aus der Anarchistischen Bibliothek Wien inspirieren lassen, die mit einem ähnlichen Projekt auch einmal im Monat zu einer Diskussion aufrufen. Die Idee ist, Texte die wir wichtig finden zu drucken und in der Stadt zu verteilen und gleichzeitig einen Raum für Reflektionen, Fragen, Anregungen, Diskussionsverlangen, Zweifel und Inhalte zu eröffnen. Und zwar mit allen möglichen Menschen, aber auch mit Gefährt*innen, die sich für die jeweiligen Inhalte interessieren. Dies fanden wir nicht nur wichtig, sondern auch brillant und (auch) in Berlin absolut notwendig. weiterlesen


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GEGEN DEN KRIEG, GEGEN DEN FRIEDEN

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Krieg und Frieden werden nicht mehr als getrennte Momente gelebt…

Alles kann heute als Bedrohung dienen, alles ist gut, um Angst einzuflössen. Terrorismus, Umweltkatastrophen, Elektrizitätsknappheit, Finanzkrise… alles austauschbar innerhalb von einer immer militarisierteren Verwaltung des sozialen «Friedens», das heisst des Krieges gegen die Ausgebeuteten und die Ausgeschlossenen…

Wir sind gegen den Frieden der Märkte, gegen den Frieden der Autorität, gegen den Frieden der Abstumpfung und der Knechtschaft. Wir sind für die soziale Revolution, für die gewaltsame und tiefgreifende Umwälzung der bestehenden sozialen Verhältnisse, welche auf der Ausbeutung und der Autorität basieren…

 


paris

IM KRIEG, ALLESAMT

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„…Der Krieg hat die französische Hauptstadt mitten im Herzen getroffen, und er wird nicht heimlich verschwinden. Und jede Kriegslogik befürwortet es, in die Menge zu schlagen. So, wie es die Staaten seit ihrem Bestehen, gegen ihre eigenen Untertanen und gegen die Untertanen von anderen Staaten tun. Wie es all jene getan haben und tun, welche danach streben, die Macht zu erobern, ihre Herrschaft aufzuzwingen. Sei sie nun islamistisch oder republikanisch, demokratisch oder diktatorisch. Denn es ist, indem man die Freiheit, die Freiheit von jedem Individuum, mit Füssen tritt, wodurch sich die Herrschaft einrichtet. Autorität und Freiheit schliessen sich gegenseitig aus…“

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DIE INITIATIVE

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„Solange die Individuen nicht Alles was sie für gut und nützlich halten aus eigenen Antriebe und auf die eigene Kraft vertrauend unternehmen und ausführen, sich auf Andere verlassen und warten bis sie von irgend einem Punkte aus dazu genöthigt werden, oder bis Andere für sie thun, solange werden sich auch Autoritäten mit allen ihren schlimmen Folgen erhalten und Neue werden sich bilden“

Aus der Zeitung “Der Rebell. Organ der Anarchisten deutscher Sprache”; Nr. 12, Oktober 1885


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FÜR EINEN NEUEN AUFBRUCH IN DIE FRÖSTE DER FREIHEIT

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…Wie nehmen wir den Fehdehandschuh auf, den die AgentInnen des Kapitalismus uns immer wieder vor die Füße werfen. Dies sind die Bedingungen, die wir vorfinden, der Soziale Krieg, in dem wir agieren – so oder so. Darum geht es…

…Es geht zwar um eine Strategie, in der politische Gewalt eine Rolle spielt, und doch um mehr als eine Steigerung von Militanz oder mehr Riots. Es geht darum, bereits in unseren Kämpfen die Idee der Befreiung von Herrschaft zu leben. An die Idee des Aufstands knüpft sich eine Verschiebung der Perspektive, die Orientierung auf andere Ziele…

…Weil das Gären in der Gesellschaft nicht kartographiert werden kann und auch nicht soll. Der Aufstand ist der praktische Abschied vom gesellschaftlichen Masterplan, eine Absage an Statistik und Risikokalkulation.Was aus einem Aufstand wird, liegt an uns allen. Ein Aufstand ist der Inbegriff einer offenen Situation…

 


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DAS SCHEITERN DER PROLETARISCHEN REVOLUTION UND DEREN RÜCKKEHR…

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Reflexionen von Guy Debord. „Die revolutionäre Theorie ist jetzt jeder revolutionären Ideologie Feind und sie weiß, daß sie es ist.“


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VON DER POLITIK ZUM LEBEN – ANARCHIE VOM MÜHLSTEIN DER LINKEN BEFREIEN

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„Das Bewusstsein, dass ein Kampf für die Veränderung der Gesamtheit des Lebens, ein Kampf um jedes unserer Leben in einer kollektiven Bewegung für die individuelle Realisierung zurückzunehmen, nur behindert wird durch politische Programme, „revolutionäre“ Organisationen und ideologische Konstrukte, die unsere Mitarbeit verlangen, denn diese Dinge verlangen, genau wie Staat und Kapital, dass wir unsere Leben an sie geben, anstatt unsere Leben als unser Eigen zu nehmen. Unsere Träume sind viel zu gross für die engen Grenzen der politischen Modelle. Es ist höchste Zeit, dass wir die Linke hinter uns zurücklassen und auf unserem fröhlichen Weg dem Unbekannten des Aufstands und der Schaffung von erfüllten und selbst-bestimmten Leben entgegen gehen.“

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DIE VERNEBELTE SPUR VON OS CANGACEIROS DURCH DIE SOZIALE PAMPA

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Os Cangaceiros begannen in den 1980ern zu Hause in Frankreich in verschiedene Arten der direkten Aktion involviert zu sein, speziell in Zusammenhang mit den Kämpfen der Gefangenen, indem sie eine Reihe von einfallsreichen Aktionen initiierten. Dieser Text bezieht sich auf eine dieser Interventionen unter vielen und geht sensibel und intelligent mit den Problemen um, die einem sozial ausgeschlossenen Grüppchen innewohnen, welches in die Offensive gegangen ist und dadurch den Hass des Establishments auf die eigene, klandestine Existenz gezogen hat. Insbesondere relevant sind die Fragen des wie, warum und wofür, neben anderen unvorhersehbaren Schwierigkeiten in Bezug auf die Publicity-Maschine der Medien; wie sie einen benützen und vor allem wie man ihren modus operandi umstürzen kann und somit die Medienleute dazu bringt, sein eigenes Spiel zu spielen und nicht ihres. Einiges davon ist scharfsinnig und man kann die aus reiner Erfahrung erzählende Stimme hören. Dies ist sicher ein wertvolles Beispiel für jene, die ähnliche Wege beschreiten oder selbst dort waren.

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BERUF UND BEWEGUNG

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„Man kann nicht ganz normal seine berufliche Karriere betreiben und nebenbei »revolutionär sein«. Wir brauchen eigene Strukturen als materielle Alternative zum »Beruf«, wgs, Kollektive und Zentren, die uns ein anderes arbeiten gehen möglich machen: einen Scheißjob zu schmeißen; zu einem Billiglohn zu arbeiten, weil es politisch interessant ist; oder mal gemeinsam einen Betrieb aufzumischen. Anstelle von »Professionalisierung« und Realpolitik müssen wir die Bewegung über einen kontinuierlichen internationalen Austausch nach vorne bringen.“


 

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DIE ANARCHISTISCHE SPANNUNG

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„Also, wenn uns diese Damen und Herren sagen: “Ihr seid Utopisten, ihr Anarchisten macht euch Illusionen, euere Utopie lässt sich nicht realisieren”, dann müssen wir antworten: “Ja das stimmt, der Anarchismus ist eine Spannung und keine Realisierung, er ist kein konkreter Versuch, morgen vormittag die Anarchie zu realisieren”. Wir müssen aber auch fähig sein zu sagen: “Aber ihr geehrten demokratischen Damen und Herren, die ihr an der Regierung seid, in den Universitäten, in den Schulen usw., ihr Damen und Herren, was habt ihr denn realisiert? Ein Welt, die es wert wäre, in ihr zu leben? Oder eine Welt, geprägt von Tod, eine Welt, in der das Leben eine platte Tatsache ist, qualitätslos, bedeutungslos, eine Welt, in der, wenn man ein gewisses Alter erreicht, um in Rente zu gehen, sich fragt: “Was habe ich aus meinem Leben gemacht? Was für einen Sinn hat es gehabt, diese vielen Jahre zu leben?”

[…]

Der Anarchismus ist nicht nur eine politische Bewegung, sondern befindet sich auch innerhalb der Lebensspannung, der Qualität und der Kraft, die wir aus uns selbst herausziehen, um somit die Wirklichkeit, den Stand der Dinge zu verändern. Die Gesamtheit des Anarchismus ist ein Transformationsprojekt im Zusammenhang mit der Verwirklichung, die in unserem eigenen Innern stattfindet und somit unsere persönliche Veränderung fordert.“

 


 

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WENN DIE AUFSTÄNDE STERBEN

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Ist der Antifaschismus an sich revolutionär wie es immer wieder gesagt wird? Oder doch auch eine Waffe der Herrschenden, um ihre Macht und Hegemonie aufrecht zu erhalten? Der Text von Guille Dauvé setzt sich damit auseinander. Außerdem werden hier weitere Fragen aufgeworfen: Warum erlischt sooft das Feuer der Aufstände? Wie können freiheitliche Prozesse weitergehen, ohne dass Faschismus, Kapitalismus und Unterdrückungsverhältnisse folgen?

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ZEHN DOLCHSTICHE GEGEN DIE POLITIK

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Politik ist die Kunst der Separation. Da, wo das Leben seine Fülle verloren hat, wo das Denken und Handeln der Individuen unterteilt, katalogisiert und in separierten Sphären eingeschlossen wird, da beginnt die Politik. Indem sie gewisse Aktivitäten (die Diskussion, der Konflikt, die gemeinsame Entscheidung, die Abmachung) von den Individuen in eine Zone entfernt, die sie regieren will, ist die Politik, aufgrund ihrer Unabhängigkeit, gleichzeitig eine Separation unter den Separationen und hierarchische Verwaltung dieser Trennung…

 


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IN OFFENER FEINDSCHAFT

MIT DEM BESTEHENDEN, SEINEN VERTEIDIGERN UND SEINEN FALSCHEN KRITIKERN

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…Notwendigkeit des Aufstands. Notwendigkeit, natürlich nicht im Sinne von etwas unabwendbarem (ein Ereignis, das früher oder später eintreten muss), sondern im Sinne der konkreten Voraussetzung einer Möglichkeit. Notwendigkeit des Möglichen. Das Geld ist notwendig in dieser Gesellschaft. Ein Leben ohne Geld ist möglich. Um mit diesem Möglichen zu experimentieren, ist es notwendig, diese Gesellschaft zu zerstören. Heute können wir nur mit dem experimentieren, was in sozialer Hinsicht notwendig ist. Seltsamerweise sprechen die Leute, die den Aufstand als tragischen Fehler (oder je nach Geschmack, als unrealisierbaren, romantischen Traum) betrachten oft von sozialer Aktion und von dem Experimentieren mit Räumen der Freiheit. Dennoch reicht es aus, etwas an der Oberfläche solcher Argumente zu kratzen, um ihnen den ganzen Saft rauszulassen. Um frei zu handeln, ist es, wie bereits gesagt, notwendig, ohne Mediation miteinander sprechen zu können. Und nun sage uns jemand: Wie, wann und wo kann man heutzutage Dialoge führen…

…Wir können uns entscheiden, nichts zu tun. Dies ist der schönste Grund, um zu handeln. Wenn wir die Kraft aller Taten, zu denen wir fähig sind in uns versammeln, dann wird uns kein Boss jemals die Möglichkeit zu Verweigern entreissen. Was wir sind und was wir wollen beginnt mit einem Nein. Daraus gehen die einzigen Gründe hervor, sich Morgens zu erheben. Daraus gehen die einzigen Gründe hervor, um bewaffnet zum Angriff auf eine Ordnung überzugehen, die uns erstickt.  Auf der einen Seite gibt es das Bestehende, mit seinen Gewohnheiten und seinen Sicherheiten. Und an Sicherheiten, diesem sozialen Gift, kann man sterben. Auf der anderen Seite gibt es den Aufstand, das Unbekannte, das im Leben eines jeden hervorbricht. Der mögliche Beginn einer exzessiven Praxis der Freiheit…

 


 

DIE SCHERBENTHORIEScherben_COVER

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Bei der Ablösung der feudalen durch die bürgerliche Epoche wurden nicht nur die Eigentumsverhältnisse umgewälzt. Mit diesen änderten sich vielmehr sämtliche Lebensbereiche der damaligen Gesellschaften. Die bürgerlichen Revolutionäre siegten, indem sie am Ancien Régime nicht nur diesen oder jenen Aspekt kritisierten, sondern in Opposition zur alten Ordnung eine neue, bürgerliche Staatsphilosophie, eine bürgerliche Moral, eine bürgerliche Kunst, eine bürgerliche Wissenschaft, ein bürgerliches Liebesideal, eine bürgerliche Familie, kurz: eine umfassende bürgerliche Welt ausbildeten.

Die heutige Gesellschaft ist bis in ihre kleinsten Verästelungen nicht nur von der kapitalistischen Ordnung geprägt, sondern durch diese hervorgebracht. Kommunistische und anarchistische Revolutionäre haben daher eine nicht weniger totale Aufgabe vor sich. Von der Kindererziehung bis zum Städtebau, von der Wissensproduktion bis zur Landwirtschaft, von der Sprache bis zur Sexualität müssen sich neue, kommunistische Ideen entwickeln, und es muss mit anarchistischen Handlungsweisen experimentiert werden; anders werden Staat, Lohnarbeit, Geld etc. nicht abgeschafft werden können. Die Aufgabe heutiger Revolutionäre ist sogar noch umfassender als die ihrer bürgerlichen Vorgänger, da diese bei allen Neuerungen doch nur eine Herrschafts- und Ausbeutungsform durch eine andere ersetzen, während jene danach streben, mit allen Formen der Knechtung des Menschen durch den Menschen Schluss zu machen…

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STRAFE

HERRSCHAFTSSICHERUNG UND DIE ZERSTÖRUNG DER KNASTGESELLSCHAFT – EINE TEXTSAMMLUNG

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Was jedoch treibt uns dazu unsere persönlichen Konflikte an fremde Personen, an Institutionen wie Gerichte auszulagern, damit diese sie lösen? Wozu brauchen wir Strafen? Um begangene Taten zu rächen? Zur „Wiedergutmachung“ des angerichteten Schadens? Oder bestrafen wir Menschen gar aus „gutem Willen“, damit die Person sich „bessert“? In diesem Fall bringt Bestrafen von als falsch angesehenen Verhalten nämlich sicher nichts. Selbst die Herrschenden geben zu, dass jemanden zu bestrafen diese Person sicherlich nicht davon abhält, das selbe noch einmal zu tun.

Falls wir wirklich an der Lösung eines Problems interessiert wären und nicht nur daran es zu unterdrücken und hinter Gefängnismauern zu verstecken, würden wir nicht bei jedem Konflikt nach einer Autorität (Eltern, Lehrer, Chefs, Vorgesetzte, Richter, Bullen,…) rufen, die diesen Konflikt für uns lösen, sondern viel eher versuchen, zusammen mit unserem persönlichem Umfeld den Streit zu klären. Das würde natürlich heißen, dass wir mehr Verantwortung für die Dinge übernehmen müssen, die um uns herum passieren und beispielsweise nicht einfach wegschauen, wenn wir beobachten dass jemand sexuell belästigt oder von Bullen kontrolliert wird…

 


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SIND WIR IM SOZIALEN KRIEG?

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Worte wie Aufstand, Revolte, Unruhe, Revolution oder Ideal und Utopie trauen wir uns heute kaum noch in den Mund zu nehmen, geschweige denn konkret danach zu handeln. Wir gehen den großen Fragen von Organisierung und Sinn aus dem Weg. Aber für grundlegende Veränderungen braucht es deine, meine, unsere Entscheidungen, hier und jetzt. Was ist, wo will ich hin, was kann ich tun – mit den dazugehörigen Konsequenzen. Wir brauchen neue Diskussionen und Prozesse für eine neue Zeit.

Die Selbstermächtigung, das Denken und Fühlen des angeblich Undenkbaren, die Ausbreitung der Autonomie, der alltägliche Aufstand, der solidarisch- verantwortliche Zusammenhalt – das sind Teile der Welt von morgen…

 


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ZUM HERZEN GELANGEN

ÜBER DIE ERPRESSUNG DER IMMIGRANTEN

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Die Kämpfe rund um das Thema der Immigration wurden in dem letzten Jahrzehnt in diversen Ländern von zahlreichen Gefährten unterstützt. Ob es dabei nun um die Kämpfe der Sans-Papiers für ihre Regularisierung ging, den Kampf für Obdach in den Armenvierteln, den Kampf gegen Razzien auf der Strasse und in den öffentlichen Verkehrsmitteln oder um den Kampf gegen die geschlossenen Zentren. Oft führten diese Kämpfe zu einer Wiederhohlung der Auswegslosigkeit, zu einem Gefühl der Ohnmacht, was eine mögliche Intervention betrifft.

Auch wenn so etwas wie ein Rezept nicht existiert, scheint es uns doch unumgänglich, mit gewissen Mechanismen zu brechen, die uns schon oft genug dazu gebracht haben, auf aktivistischen Grundlagen ohne Perspektiven zu kämpfen oder gar im Schlepptau autoritärer Gruppen (ob mit oder ohne Papieren) zu agieren. Diese Reflexionen wollen bloss eine Bilanz aus den Konflikterfahrungen ziehen und einige Wege ausarbeiten, um bezüglich der Migration und gegen ihre Verwaltung eine subversive Projektualität zu entwickeln, die uns eigen ist…

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